Geschichte Moldawiens

Geschichte Moldawiens

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Moldawien durch die Jahrhunderte

Wer Moldawien besucht, entdeckt ein Land, das bis heute ein wenig geheimnisvoll wirkt. Zwischen sanften Hügeln und stillen Dörfern finden sich Spuren einer bewegten Geschichte, die dieses kleine Stück Europa bis heute prägt. Moldawien war nie ein mächtiges Reich, doch gerade durch seine Lage – am Schnittpunkt zwischen Ost und West – war es jahrhundertelang Schauplatz von Kriegen, Fremdherrschaft und kultureller Vermischung.

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Die frühen Wurzeln Moldawiens

Lange bevor der Name „Moldawien“ existierte, wurde dieses Gebiet von den Dakern bewohnt, einem alten Volk, das später ins Römische Reich eingegliedert wurde. Aus dieser Zeit stammen die ersten Spuren von Zivilisation: Festungen, Siedlungen und Handelsrouten.

Erst im 14. Jahrhundert entwickelte Moldawien eine eigene Identität, als das Fürstentum Moldawien entstand. Dieses Fürstentum erstreckte sich über ein deutlich größeres Gebiet als das heutige Land und spielte eine wichtige Rolle bei der Verteidigung Europas gegen Invasionen aus dem Osten.

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Ștefan der Große – Nationalheld

Der berühmteste Herrscher dieser Zeit ist ohne Zweifel Ștefan cel Mare (Ștefan der Große), der von 1457 bis 1504 regierte. Er war bekannt für seinen Widerstand gegen das Osmanische Reich und verteidigte Moldawien trotz seiner geringen Größe immer wieder erfolgreich. Unter seiner Herrschaft wurden Dutzende Kirchen und Klöster errichtet, von denen viele bis heute erhalten sind.

Noch heute wird Ștefan der Große in Moldawien als Nationalheld verehrt. In Chișinău steht ein großes Denkmal zu seinen Ehren, und in vielen Dörfern tragen Straßen und Plätze seinen Namen.

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Unter dem Einfluss großer Reiche

Nach dem Tod Ștefan des Großen geriet Moldawien in die Machtkämpfe großer Reiche. Das Osmanische Reich erhob Tributzahlungen, während die polnisch-litauische Union und später das Russische Reich ihren Einfluss ausdehnten. Moldawien wurde so zum Spielball der Geschichte: nie vollständig unabhängig, stets zwischen mächtigen Nachbarn balancierend.

Das Russische Reich und Bessarabien

Im 19. Jahrhundert wurde Moldawien erneut neu geordnet. Der östliche Teil des Fürstentums, bekannt als Bessarabien, wurde 1812 vom Russischen Reich annektiert. Der westliche Teil ging schließlich im heutigen Rumänien auf.

Unter russischer Herrschaft veränderte sich vieles. Neue Städte entstanden, die orthodoxe Kirche gewann an Bedeutung und die russische Sprache und Kultur breiteten sich aus. Dennoch hielt die Bevölkerung stark an der rumänischen Sprache und Tradition fest – etwas, das bis heute spürbar ist.

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Das 20. Jahrhundert: Krieg und Sowjetherrschaft

Nach dem Ersten Weltkrieg schloss sich Bessarabien Rumänien an, doch 1940 erhob die Sowjetunion unter Stalin erneut Anspruch auf das Gebiet. Moldawien wurde mit einem Landstreifen entlang des Dnjestr zusammengelegt, und so entstand die Moldawische Sozialistische Sowjetrepublik – eine der kleinsten Teilrepubliken der UdSSR.

Der Zweite Weltkrieg brachte schwere Zerstörungen. Moldawien wurde zunächst von Nazi-Deutschland besetzt und anschließend von der Roten Armee zurückerobert. Die Sowjetzeit hinterließ tiefe Spuren: Kollektivierung der Landwirtschaft, Industrialisierung, aber auch Unterdrückung und Deportationen von Tausenden Moldawiern nach Sibirien.

Gleichzeitig brachte die Sowjetzeit Veränderungen, die bis heute sichtbar sind: Städte voller sowjetischer Architektur, die Nutzung der russischen Sprache und die Entwicklung der Schwerindustrie, zum Beispiel in Tiraspol.

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Tipp!

Unabhängigkeit und der Konflikt in Transnistrien

Als die Sowjetunion 1991 zerfiel, erklärte Moldawien seine Unabhängigkeit. Die junge Republik wurde jedoch sofort mit inneren Spannungen konfrontiert. In der Region Transnistrien, wo viele Russen und Ukrainer lebten, gab es Widerstand gegen den wachsenden rumänischen Einfluss.

Dies führte 1992 zu einem kurzen, aber heftigen Krieg. Seitdem funktioniert Transnistrien als de facto unabhängiger Staat – mit eigener Armee, eigener Währung und eigener Flagge –, wird international jedoch nicht anerkannt. Der Konflikt ist bis heute eingefroren, hat Moldawien aber politisch und wirtschaftlich stark geprägt.

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Moldawien heute

Seit der Unabhängigkeit bewegt sich Moldawien zwischen Ost und West. Einerseits bestehen enge kulturelle und historische Verbindungen zu Rumänien und zur Europäischen Union, andererseits bleibt der russische Einfluss stark – besonders in Politik und Energie.

Wirtschaftlich hat es Moldawien schwer: Es gehört zu den ärmsten Ländern Europas. Dennoch entwickelt es sich langsam weiter, unter anderem durch die wachsende Weinindustrie und den Tourismus. Für Reisende bedeutet das, dass Moldawien noch immer authentisch und vom Massentourismus unberührt ist.

Die Geschichte ist überall spürbar: in den Klöstern, die von Ștefan dem Großen errichtet wurden, in den Sowjetdenkmälern von Tiraspol, auf den Märkten, wo Rumänisch und Russisch nebeneinander erklingen, und in der Gastfreundschaft der Menschen, die Jahrhunderte wechselnder Herrschaft überstanden haben.

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Geschichte Moldawiens: Ein Land am Schnittpunkt der Reiche

Die Geschichte Moldawiens ist die eines Landes am Kreuzweg: nie eine Großmacht, stets beeinflusst von den Nachbarn – und doch mit einer eigenen Identität, die trotz allem Bestand hatte. Vom mittelalterlichen Fürstentum, über Jahrhunderte russische und sowjetische Herrschaft, bis hin zur jungen Republik, die noch immer ihren Platz in Europa sucht – Moldawien ist ein Land, in dem die Geschichte lebendig ist.

Für Reisende bedeutet das: Jede Kirche, jedes Kloster und jeder Boulevard erzählt eine Geschichte. Eine Geschichte von Kampf, Glauben, Wandel – aber auch von Widerstandskraft.

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